whk1600/23. 10. 2000
Verteidigungsministerium: Töten lernen oder heiraten
whk: Zwangsdienste abschaffen, Bundeswehr dicht machen!
Heute wurden Pläne des Bundesverteidigungsministeriums bekannt, künftig verheiratete und homosexuelle Männer in eingetragenen Partnerschaften nicht mehr zum Wehrdienst einzuziehen. Dazu erklärt das wissenschaftlich-humanitäre komitee (whk):
Nachdem die Bundesregierung an ihrem diskriminierenden Sondergesetz für Homosexuelle namens Eingetragene Lebenspartnerschaft festhält, erweist sich nun abermals, daß ihre Politik sich vor allem gegen selbstbestimmte Lebensformen jenseits von Ehe und Familie richtet.
Unverheiratete oder künftige Nicht-Lebensverpartnerte sehen sich, sollten diese Pläne realisiert werden, vor die zynische Wahl gestellt, entweder das Tötungshandwerk zu erlernen oder sich in eine staatlich sanktionierte Form der Zweierpartnerschaft zu begeben. Die Alternativen heißen nur noch zivile oder militärische Institution. Genau das ist es, wovor auch das whk stets gewarnt hat: die politische Disziplinierung und soziale Kontrolle der Unangepaßten.
Der Spuk geht aber noch weiter: Konsequenterweise müssen dann Verheiratete und Lebensverpartnerte auch keinen "zivilen Ersatzdienst" mehr leisten. Das ist eine weitere Bestrafung derjenigen, die sich ihrer amtlichen paarweisen Registrierung durch den Staat verweigern. Sie werden zum Pflegedienst am "gesunden Volkskörper" verurteilt.
Das whk fordert die Bundesregierung auf, die Wehrpflicht insgesamt fallen zu lassen. Die Bundeswehr als undemokratische, gesundheitsschädliche und persönlichkeitsverändernde Zwangseinrichtung gehört dicht gemacht. Es gibt Sinnvolleres zu lernen, als wie man humanitär "Weichziele" bekämpft und fremde Städte zerbombt.