whk1100/21. 7. 2000
Die Gründerzeit ist vorbei!
whk: Charlotte von Mahlsdorf hat sich als Schirmfrau des Lesbisch-schwulen Parkfestes in Berlin disqualifiziert
Am 2. September 2000 werden im Berliner Volkspark Friedrichshain rund 10.000 Gäste zum 3. Lesbisch-schwulen Parkfest erwartet. Als Schirmfrau hat die "Initiative Parkfest" Charlotte von Mahlsdorf aus Schweden eingeladen. Dazu erklärt das wissenschaftlich-humanitäre komitee (whk):
Mit der Übertragung des Ehrenamtes der Schirmfrau an Charlotte von Mahlsdorf alias Lothar Berfelde beweist die "Initiative Parkfest", der neben dem Bezirksamt Friedrichshain/Bereich Gleichstellung u.a. die Berliner AIDS-Hilfe, das Jugendnetzwerk Lambda Berlin, die Zeitschrift Die andere Welt und als Medienpartner das Stadtmagazin Siegessäule angehören, wenig historisches und moralisches Gespür.
Das whk erinnert daran, warum es um von Mahlsdorf in den letzten Jahren so ruhig geworden ist: Solide Recherchen, u.a. der Berliner Zeitung, ließen 1997 das Gebäude aus Lügen und Halbwahrheiten um ihre Person auch vor der breiten Öffentlichkeit einstürzen. Unter anderem hatte sich das "Stasi-Opfer" von Mahlsdorf als "IM Park" des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR erwiesen.
Weitaus skandalöser waren indes von Mahlsdorfs Relativierungen der Nazi-Verbrechen und die Verhöhnung von Millionen NS-Opfern. So titulierte sie die DDR bei Lesungen als "rotes KZ" oder äußerte Sätze wie: "Was in der DDR an Kunstraub geschah, also das Volk derartig auszuplündern, das stellte selbst den größten Kunsträuber aller Zeiten namens Hermann Göring in den Schatten." (Berlin, 12. 3. 1997) Dies muß auch vor dem Hintergrund der bis heute unreflektierten Teilhabe von Mahlsdorfs an der Verwertung jüdischen Eigentums gesehen werden; ihren Memoiren zufolge bestand der Grundstock ihrer Gründerzeitsammlung aus dem günstig zu erwerbenden Mobiliar deportierter Juden.
Nicht zuletzt agierte von Mahlsdorf vor heterosexuellem Publikum homosexuellenfeindlich durch Verbreitung biologistischen Unsinns der Art: "Daß die Lesben und Schwulen keine Kinder kriegen, das ist doch ganz natürlich. Die Natur sucht sich ja auch aus, was sie gebrauchen kann, was sie sich vermehren läßt und was nicht. Und wenn wirs mal so nehmen: Wenn die Lesben und Schwulen nun auch noch Kinder kriegen würden, dann hätten wir heute noch viel mehr Arbeitslose." (Berlin, 12. 3. 1997)
Von Mahlsdorf hat sich mit all dem als Identifikationsfigur für Lesben und Schwule mehr als disqualifiziert. Das whk erwartet von den Veranstaltern, von Mahlsdorf das Amt der Schirmfrau über das Parkfest umgehend zu entziehen und fordert die zahlreichen Sponsoren auf, andernfalls ihre Zusagen zu widerrufen.