whk0500/24. 5. 2000
Das Konzept "Homo-Ehe" diskriminiert Lesben und Schwule
Heute wird der konservative Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) dem Bundesjustizministerium 20.000 Unterschriften aus seiner "Aktion Ja-Wort" übergeben, um seinem Wunsch nach einem anti-homosexuellen Sondergesetz Eingetragene Lebenspartnerschaft Nachdruck zu verleihen. Hierzu erklärt das wissenschaftlich-humanitäre komitee (whk):
Seit Jahren ignoriert der nicht einmal 0,0005 Prozent der in Deutschland lebenden Homosexuellen repräsentierende LSVD die massive Kritik an seinem Konzept "Eingetragene Partnerschaft". Zunehmend entzieht er sich kontroversen Diskussionen des Themas durch Terminabsagen, maßt sich aber dennoch die Alleinvertretung der Lesben und Schwulen an, obwohl er Ehekritikern die Mitgliedschaft verwehrt.
Die Eingetragene Partnerschaft schließt die Mehrzahl lesbischer und schwuler Lebensformen von der juristischen Absicherung aus. Statistiken aus Skandinavien zeigen, daß 97 bis 99 % der Homo- und Bisexuellen dieses Institut gar nicht eingehen können. Ihre der klassischen Ehe- und Familienstruktur ent-gegengesetzten Partnerschaften und Netzwerke sollen nach dem Willen des LSVD diskriminiert bleiben.
Den LSVD kümmert auch nicht, daß seine unterwürfig Heterosexuelle um Gnadenerweise anbettelnde "Aktion Ja-Wort" mit der "Schlampagne" und der "Aktion Neinwort" zwei bundesweite Gegenkampagnen aus dem lesbischen und schwulen Bereich provoziert hat, daß Bücher renommierter lesbischer und schwuler PublizistInnen gegen das Projekt Homo-Ehe erschienen sind. Mit der Arroganz der Macht einer grünen Vorfeldorganisation nimmt er gern in Kauf, daß ehekritische Verbände wie der Lesbenring oder die Deutsche AIDS-Hilfe zu klärenden Gesprächen mit Ministerin Däubler-Gmelin nicht geladen oder, wie im Falle des whk, explizit ausgeladen werden.
Das whk lehnt "Homo-Ehe" respektive "Eingetragene Partnerschaft" im Grundsatz ab und favorisiert statt dessen das Modell frei delegierbarer Angehörigenrechte bzw. Wahlverwandtschaften, das in Form mehrerer Gesetzentwürfe vorliegt. Den LSVD fordert das whk auf, endlich einen demokratischen Politikstil zu entwickeln und sich der Kritik zu stellen.