whk0202/17. 4. 2002
War Auschwitz "Diversity Management"?
Ehrung der Deutschen Bank mit dem Max-Spohr-Preis verhöhnt NS-Opfer
Morgen will der "Völklinger Kreis e.V. Bundesverband Gay Manager" (VK) seinen Max-Spohr-Preis 2002 an die Deutsche Bank AG übergeben. Dazu erklärt die AG Schwulenpolitik des whk:
Abermals verleiht der schwule Managerverband seinen nach einem der Gründer des historischen WhK benannten Preis an einen aufs engste mit den Nazis liierten Konzern. Nachdem 2001 dem VK die Ford-Werke AG als preiswürdig galt, die Hauptlieferant von Wehrmachts-LKW war, Tausende Sklavenarbeiter beschäftigte und sich lange um deren Entschädigung drückte, setzt der VK nun noch eins drauf: Man ehre die Deutsche Bank, so der Vorstand, als Unternehmen, das "die Vielfalt seiner Mitarbeiter bewußt nutzt egal welcher Nationalität, Hautfarbe, Religion, körperlicher Grundverfassung oder sexueller Identität sie sind". Das tat die Deutsche Bank schon immer gern, doch diente diese "Vielfalt" weder früher noch heute edlen Interessen.
Das alles ist nachlesbar: "Weitreichendes Engagement mit der Nazi-Regierung Die Deutsche Bank beherrschte die AEG, die I.G. Farben und die Mannesmann-Röhrenwerke. Sie finanzierte maßgeblich die Kriegs- und Rüstungswirtschaft der Nazis akquirierte Banken und Industriebetriebe, 'arisierte' Industrie- und Finanzunternehmen, besonders in Osteuropa." (Rüdiger Liedtke: Wem gehört die Republik?)
Oder: "Die Deutsche Bank spielte eine führende Rolle unter den Geschäftsbanken bei der Ausbeutung der wirtschaftlichen Reserven der annektierten, okkupierten und zu Satelliten gemachten Länder Europas Die Deutsche Bank benutzte ihre gewaltige wirtschaftliche Macht in der deutschen Wirtschaft, um bei der Durchführung der verbrecherischen Politik des Nazi-Regimes auf wirtschaftlichem Gebiet mitzuwirken." (Zusammenfassung der OMGUS-Ermittlungen gegen die Deutsche Bank der US-Militärregierung)
Und schließlich: "Erst 1999 holte die Geschichte die Deutsche Bank ein: Historiker belegten, daß die Deutsche Bank auch den Bau des Konzentrationslagers Auschwitz mitfinanziert hatte." (Liedtke)
Weniger als die Pietätlosigkeit eines Schwulenverbandes, der sich über Einkommen und Führungspositionen definiert, schockiert uns, daß sich ausgerechnet die Vorsitzende der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Lea Rosh, als Juryvorsitzende für eine solche Verhöhnung der NS-Opfer hergibt.
Das whk fordert vom VK die sofortige Einstellung des unannehmbar gewordenen Max-Spohr-Preises und die Verwendung der mit seiner Verleihung verbundenen Gelder im Sinne der NS-Opfer.