Dokumentation Queer vs. Stedefeldt (7e)
"Hiermit erkläre ich, Christian Scheuß, belehrt über die Strafbarkeit einer falschen eidesstattlichen Versicherung, folgendes an Eides statt: (...) noch veröffentlichen wir Häme oder Hetze gegen Linke."
"Hiermit erkläre ich, Micha Schulze, belehrt über die Strafbarkeit einer falschen eidesstattlichen Versicherung, folgendes an Eides statt: (...) Es wird in Queer nicht gegen Linke gehetzt"
Wahrheitsbeweis
Im Laufe ihrer Metamorphose von der linken Rosa Zone zur Queer schlug sich das Blatt immer stärker auf die Seite des homophilen Bürgerrechts. Grundlegende KritikerInnen der Verhältnisse kamen immer weniger zu Wort; ihre politischen Argumente wurden nie seriös wiedergegeben oder geprüft. Ein Beispiel ist die Kampagne "Beck ab!", die u.a. der whk-Gründung vorausging und zum Ziel hatte, den Wiedereinzug des konservativen grünen Homosexuellen Volker Beck in den Bundestag zu verhindern. Die 1997/98er Beiträge des Rosa-Zone/Queer-Redakteurs Marc Kersten dazu waren stets herablassend und hämisch. Die Kampagne der "linksalternativen Schwulen" wurde darin als von "Neid" motiviert dargestellt, als "Versuch, etwas kaputt zu machen, das viel Zeit und Kraft gekostet hat" oder gar als "Publicity-Trick" eines der Mitinitatoren für sein neues Buch.
In Queer (4/98) verunglimpfte Mitarbeiter André Zwiers z.B. das bundesweit als "links" bekannte AStA-Schwulenreferat an der FU Berlin, indem er es wie andere autonome Uni-Referate mit seinen "konservativen und rechtsextremen Gegnern" auf eine Stufe stellte: "Allerdings haben beide Seiten dasselbe Problem: mangelndes Demokratieverständnis."
In der Magazin-Beilage zur Juni-Ausgabe 2001 erschien ein (redaktionell schlampig, weil inhaltlich falsch) zum "Diskurs" erklärter ganzseitiger Demontageversuch unter dem Titel "Eike Stedefeldt totschweigen?" Eine redaktionelle Hintergrundinformation unterstellte dem "letzten aufrechten Kämpfer", sich "in der Opferrolle" zu sehen. Im Beitrag des Autors Dirk Siegfried selbst hieß es über den Journalisten, "sein Umgang mit Tatsachen" sei "unklar", er verzichte "sowieso wie fast immer" darauf, "einen konkret nachvollziehbareb Bezug herzustellen und zu belegen", weshalb "seine gelegentlichen diesbezüglichen Versuche der Überprüfung nicht stand" hielten. Auch in diesem sprachlich unprofessionellen Pamphlet ist wieder von "plattester Neid-Demagogie" die Rede hinsichtlich eines politischen Gegners, den die Redaktion als "Wortführer der radikalen Linken in der Schwulen- und Lesbenbewegung" vorstellt.
Das neue whk wurde anläßlich seiner Gründung von Christian Scheuß als "Fall für die Verbraucherschutzzentrale" tituliert, weil es "mehr verspreche, als wirklich drin ist", dann aber über Jahre trotz regelmäßiger Presseerklärungen in seiner Arbeit weitgehend verschwiegen. 2001/2002, als Queer vom whk veröffentlichte Reports über behördliche und polizeiliche Übergriffe nicht mehr ignorieren konnte, wurde diesem Thema ein Ganzseiter im Queer-Magazin gewidmet, worin das whk von Herausgeber Micha Schulze grundsätzlich als defätistisch und nicht ernstzunehmen denunziert wurde.